Glossar

Hier finden Sie eine Sammlung an Wörtern und Fachbegriffen, die Ihnen den Zugang zu Themen und Angeboten des Benediktushofes erleichtern können. Kontemplation, Achtsamkeit und Zen-Meditation werden hier ebenso erklärt wie weiterführende Fachbegriffe der Psychologie oder Religionswissenschaft.
Diese Sammlung haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Natürlich ist die Sammlung noch nicht vollständig. Wir freuen uns über jeden Ergänzungs- und Verbesserungsvorschlag, gerne per E-Mail.

 

Sangha

Sangha (sanskrit, „Menge“, „Schar“) bezeichnet die Gemeinschaft der Zen-Übenden. Das Üben von Zazen zusammen mit vertrauten Menschen und im Wissen um gemeinschaftliche Verbundenheit unterstützt und vertieft die Erfahrung und erleichtert das Aufrechterhalten der Praxis im Alltag.

Sesshin

Sesshin (jap.) heißt wörtlich: „das Sammeln des Herzgeistes“. Ein Sesshin ist eine intensive Übungszeit von in der Regel mehreren Tagen, in der man von Beginn bis zum Ende und an allen Sitzzeiten teilnimmt. Der Kursleiter hält täglich ein Teisho (Vortrag) und bietet die Gelegenheit zum Dokusan (Einzelgespräch). Ein Einführungskurs in Zen ist zuvor erforderlich.

Shakuhachi

Die Shakuhachi ist eine japanische Längsflöte aus Bambus. Sie wurde im 8. Jahrhundert aus China eingeführt und entwickelte sich im 17. Jahrhundert im Zen-Kontext zu einem Meditationsinstrument. Ihr weicher Klang gilt als typisch für die traditionelle Musik Japans.

Shaolin Cosmos Chi Kung

„Shaolin Chi Kung“ bezeichnet 1.500 Jahre alte Körperübungen aus dem berühmten Shaolin-Kloster, die der Legende nach von Bodhidharma, dem ersten Zen-Patriarchen, gelehrt wurden; sie dienen der körperlich-geistigen Kräftigung und Erfrischung. Das darauf basierende „Shaolin Cosmos Chi Kung“ ist direkt und effektiv und einfach zu erlernen, das es mit wenigen einfachen Bewegungen auskommt. Zum Übungskanon gehören klassische Shaolin-Übungen sowie Atem- und Energie-Übungen.

Spiel der Fünf Tiere

„Das Spiel der fünf Tiere“ (chin. Wu Qin Xi; auch „die Kunst der fünf Tiere“), ist ein altes gymnastisches Bewegungssystem, das zurückgeht auf den Arzt Hua Tuo aus dem 2. Jh. Es zählt zu den alten Formen des Qigong und orientiert sich an Nachahmungen von Tieren, die archetypische menschliche Kräfte darstellen: Tiger, Affe, Hirsch, Bär und Kranich. Ziel der Übung ist es, sich mit dem jeweiligen Tier und seiner Kraft zu verbinden und sie zum Ausdruck zu bringen. Zusätzlich sind die Tiere Körperfunktionen zugeordnet (Lunge, Magen, Leber, Niere, Herz), die durch die Übung unterstützt werden.

Spiritualität

Spiritualität (von lat. spiritus „Geist, Hauch“) bedeutet im weitesten Sinne „Geistigkeit“, demnach eine religiöse Grundhaltung, die ein Gegengewicht zum vordergründig Materiellen bildet. Sie beruht auf der grundmenschlichen Erfahrung von etwas Heiligem, Nicht-Dinglichem, Transzendentem (Gott, Urgrund, Wesensnatur etc.) und sucht diese Erfahrung zu kultivieren. Ihr Ziel ist, das alltägliche Leben von dieser Erfahrung durchdringen und formen zu lassen, wach, achtsam und bewusst.

Stress Balance

Stress kennt wie alle Anstrengung positive und negative Formen zwischen Leistung und Belastung. Zu viel Belastung und der falsche Umgang damit schädigen jedoch Körper und Psyche. In der „Stressbalance“ geht es darum, das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Aktivität und Ruhe, herzustellen und die innere Mitte wieder zu finden.

Sufi-Mystik

Sufismus (arab.) bezeichnet die mystische Strömung im Islam. Anhänger des Sufismus heißen Sufi, auch Derwische. Ziel der Sufi-Mystik (wie jeder Mystik) ist die Überwindung der Ego-Verhaftung und die konkrete Erfahrung – nicht intellektuelle Erfassung – des Göttlichen im Diesseits; dies geschieht durch Meditation, Askese und körperliche Übungen. Die Beziehung zwischen Gott und dem Sufi wird dabei als eine Liebesbeziehung beschrieben und erfahren.

Sumi-e (Tuschemalerei)

Sumi-e (jap., „Tusche-Bild“), die Kunst der Tuschmalerei, ist eine der Zen-Künste. Sie erfordert große Achtsamkeit und Fertigkeit, denn jeder Pinselstrich auf Seide oder Papier ist unwiderruflich. Die Reduktion auf Schwarz-Weiß-Grau-Kontraste löst das Motiv aus der Umgebung und macht seine innere Struktur, seinen Charakter spürbar. Je sparsamer die Mittel der Darstellung, desto intensiver der Ausdruck der Motivlinie.

Sunmudo

„Sun-mu-do“ (jap.) ist wörtlich der „Zen-Kampfkunst-Weg“ und geht zurück auf eine jahrhundertealte wehrhafte Mönchstradition, die noch heute im Golgulsa-Tempel in Südkorea praktiziert wird. Im Sunmudo werden Meditation, Yoga, Taiji und Qigong mit traditionellen Kampfkünsten kombiniert. Ziel ist die Harmonisierung von Körper und Geist und das Erfahren der eigenen Wesensnatur.