Glossar

Hier finden Sie eine Sammlung an Wörtern und Fachbegriffen, die Ihnen den Zugang zu Themen und Angeboten des Benediktushofes erleichtern können. Kontemplation, Achtsamkeit und Zen-Meditation werden hier ebenso erklärt wie weiterführende Fachbegriffe der Psychologie oder Religionswissenschaft.
Diese Sammlung haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Natürlich ist die Sammlung noch nicht vollständig. Wir freuen uns über jeden Ergänzungs- und Verbesserungsvorschlag, gerne per E-Mail.

 

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist eine Form ungerichteter Aufmerksamkeit – das unterscheidet sie z. B. von der Konzentration, die fokussiert ist. Achtsamkeit lässt sich beschreiben als bewusste Wachheit für alle Eindrücke, die durch die Sinne vermittelt werden und ins Bewusstsein dringen. Das können äußere (optisch, akustisch, haptisch) wie auch innere Eindrücke sein (wie fühlt der Körper sich an, welche Stimmungen, welche Emotionen steigen auf, welche Gedanken?). All diese Eindrücke werden weder bewertet noch verdrängt oder festgehalten, sondern einzig wahrgenommen. Achtsamkeit macht präsent und bewusst und hilft, innere Distanz zu gewinnen.

Advaita Vedanta

Advaita Vedanta, auch bekannt als das Yoga der Erkenntnis, ist eine der ältesten Yogalehren aus Indien, die auf ein Leben frei von Leid abzielt. Advaita Vedanta ist die bedeutendste Richtung innerhalb des Vedanta. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit: Advaita bedeutet „Nicht-Zweiheit“ und Vedanta „Ende des Wissens“. Advaita-Vedanta geht davon aus, dass Atman (individuelle Seele, Selbst) und Brahman (Weltseele, Seinsgrund) nicht-zwei sind. Jedoch ist dieser Zusammenhang durch Illusion (Maya) verschleiert. Ziel des Advaita-Vedanta ist es, zur Erkenntnis der wesenhaften Identität von Atman und Brahman zu gelangen. Mit dieser Erkenntnis ist der Mensch erlöst oder befreit, seine Suche endet – er erreicht damit also das „Ende des Wissens“.

Aromapflege

In der Aromapflege werden aus Heilpflanzen gewonnene ätherische Öle und ihre Düfte eingesetzt, deren breites Wirkungsspektrum seit Jahrtausenden bekannt ist. Sie können medizinischen Zwecken dienen sowie der Steigerung des Wohlbefindens. Die Aromatherapie versteht sich als ganzheitliche Therapieform. Ihr Ziel ist die körperlich-seelische Harmonisierung aller Kräfte des Menschen.

Atemheilarbeit

Die Atemtherapie macht sich den bereits bei urzeitlichen Schamanen bekannten Zusammenhang zwischen dem Atem und der Psyche zunutze. Besondere Atemtechniken, in Verbindung mit Körperarbeit, fördern und unterstützen die Lösung psychischer Blockaden oder (psycho-)somatischer Beschwerden. Sie können außerdem zu verschiedenen Formen eines spirituellen Erwachens führen. Zu Atemtherapieformen zählen z. B. Holotropes Atmen und Rebirthing.

Buddha

Das Sanskritwort „Buddha“ bedeutet „Erwachter“ und bezeichnet einen Menschen, der Bodhi („Erwachen“) erfahren hat; im engeren Sinn ist „Buddha“ der Ehrentitel des historischen Siddharta Gautama, der in der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends in Indien gelebt hat. „Erwachen“ meint den Durchbruch zu der Erfahrung des eigenen wahren Wesens und zugleich des wahren Wesens der ganzen Schöpfung. Diese Erfahrung wird als absolute Befreiung erfahren, mit ihr endet der irrige Eindruck, das eigene Leben sei auf karmische Weise verstrickt, und der ewige Kreislauf von Leben und Tod (Samsara) ist aufgehoben. Folgen des Erwachens sind Weisheit und Mitgefühl.

Burnout-Prophylaxe

Mit „Burnout-Syndrom“ wird ein Symptomenkomplex bezeichnet, der als gesamtmenschlicher Erschöpfungszustand beschrieben werden kann, physisch, emotional, psychisch und mental, und der als Folge von negativem Stress auftritt. Die Burnout-Prophylaxe will durch effektive Wege der Selbststeuerung diesem Stress vorbeugen. Ein zentrale Rolle spielt hierbei die Fähigkeit, sich selbst und die Zusammenhänge, in denen man sich bewegt, präzise wahrzunehmen, um so wirksame Alternativen zu entdecken und zu entwickeln. Damit einher geht eine Stärkung der Selbstheilungskräfte.

Butoh

Das japanische Wort „Butoh“ bedeutet „Tanz“ und bezeichnet eine zeitgenössische japanische Tanztheaterform, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und deren Wurzeln im Ausdruckstanz der Zwanziger Jahre liegen. Der Körper ist in der Regel weiß geschminkt und weitgehend nackt. Butoh sucht nach dem künstlerischen Ausdruck eigenen Empfindens und versteht sich als kulturübergreifend. Es ist die Entdeckung des eigenen Körpers als Ausdrucksmedium.

Chakrenarbeit

Das Sanskritwort „Chakra“ bedeutet „Rad“ und bezeichnet in der indischen Energielehre ein Energiezentrum des feinstofflichen Körpers, der als Energiekörper in direkter Verbindung mit dem physischen Körper steht und diesen versorgt. Man unterscheidet in der Regel sieben Haupt- und zahlreiche Nebenchakren. Störungen der Chakren können infolge physischer, emotionaler oder psychischer Belastungen auftreten. Durch Arbeit am Energiefluss der Chakren – etwa mittels Meditation und Visualisierung, Klänge, Düfte oder Mineralien – kann der Energiekörper und damit auch der physische Körper harmonisiert werden. Das Öffnen der Chakren wird oft als spirituelle Öffnung erfahren.

Clarity Process

Der Clarity Process ist ein von dem amerikanischen Psychologen Jeru Kabbal (1930–2000) entwickelter Weg der persönlichen und spirituellen Entfaltung sowie ganzheitlichen Harmonisierung, in dem sich Elemente westlicher (humanistischer) Psychologie mit Methoden östlicher Spiritualität verbinden. Ziel ist es, einfache und speziell für westliche Menschen leicht zugängliche Methoden bereitzustellen. Eine bekanntes Element des Clarity Process ist z. B. der „Quantum Light Breath“ (QLB), der auf fernöstlicher Atemmeditation aufbaut.

Dharma

Dharma (sanskrit, „Ordnung“, „göttliches Gesetz“) ist zentraler Begriff aller indischen Religionen. Dharma im umfassenden Sinn ist die kosmische Ordnung, die Naturgesetze ebenso einschließt wie religiöse Einsichten und der das gesamte Universum mit allem Seienden unterliegt. Diese Ordnung wirkt sich – als Wahrheit und Wahrhaftigkeit – auch im Zusammenleben der Menschen und in ihrer spirituellen Suche aus. Erkenntnis des Dharma kommt der Einsicht in die wahre Wirklichkeit gleich.

Diamond Approach

Der Diamond Approach ist eine zeitgenössische, von A. H. Almaas entwickelte Methode der inneren Befreiung. Die eigene Wesensnatur soll nicht vorrangig in transpersonalen, metaphysischen Erlebnissen, sondern in alltäglichen Wahrnehmungen erfahren werden. Erreicht wird dies durch emotionale Einsicht in das Wesen der persönlichen Muster, die schrittweise aufgelöst werden sollen. Ziel ist es, das eigene menschliche Potential zu leben.

Dokusan

Dokusan (jap. „Einzelbesuch“) ist im Rahmen der Zen-Übung die Bezeichnung für den Besuch eines Schülers beim Lehrer oder Meister in der Zurückgezogenheit seines Zimmers. Im Dokusan kann der Schüler zum Zweck der Unterweisung alles besprechen, was die Zen-Praxis betrifft, Probleme oder Einsichten; der Lehrer oder Meister seinerseits erhält die Möglichkeit, Fortschritte des Schülers zu prüfen.

Dzogchen

Das tibetische Wort „Dzogchen“ bedeutet „große Vollkommenheit“ und bezeichnet Lehren, in denen sich tibetischer Buddhismus mit dem tibetischen Bön verbinden. Dzogchen versteht sich selbst als die Essenz aller buddhistischen Lehren und zielt auf die unmittelbare Erkenntnis der wahren Natur des Geistes als rein, strahlend und „vollkommen“, jenseits aller Dualität, Verschleierung und Verstrickung.

Enneagramm

Das griechische Wort Enneagramm bedeutet „Neun-Zeichen“. Das Enneagramm ist ein Symbol mit neun Spitzen, die für neun Grundqualitäten der Persönlichkeitsstruktur stehen – verkürzt gesagt: für neun verschiedene Typen. Es stellt kein religiöses System dar, sondern versteht sich als Hilfsmittel zur Selbsterforschung und Persönlichkeitsentwicklung.

Esoterik

Das Wort „esoterisch“ ist griechischen Ursprungs und bedeutet „innerlich“, „das Innere betreffend“; Gegenbegriff ist „exoterisch“: „das Äußere betreffend“. Im religionswissenschaftlichen Kontext meint „esoterisch“ die mystische Innendimension einer Religion und „exoterisch“ ihre jeweils äußere Form. Esoterisch geht es in allen Religionen um Wege in die Erfahrung des Seinsgrundes, in ihren jeweiligen Ausformungen sind Religionen jedoch kultur- und zeitbedingt und unterscheiden sich (Riten und Kulte). Im landläufigen Sinn wird der Begriff „Esoterik“ oft sehr unscharf verwendet zur Bezeichnung von allem, was mit „Geheimwissen“ zu tun hat – von Tarot über Engelarbeit bis zur Magie. In anderen Kontexten erscheint „Esoterik“ auch fast synonym mit „Spiritualität“; beide sind aber nicht identisch, s. Spiritualität.

Essenz-Coaching

„Essenz“ kommt vom lateinischen „esse“, „sein“ – Essenz ist also das Wesentliche oder das Wesen. Essenz-Coaching ist eine Begleitung auf dem Weg zur Essenz. Dabei wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch mit individuellen Qualitäten ausgestattet ist, die aber oft durch Erlebnisse, Bewertungen, Erziehung usw. blockiert sind; zugleich ist die individuelle Essenz nicht getrennt von der Essenz des ganzen Universums und gehorcht denselben Gesetzen.

Familien-/Systemaufstellungen

Eine Systemaufstellung ist ein psychologisches Gruppenverfahren, in dem Personen stellvertretend bestimmte Aspekte eines Systems verkörpern. Sie werden im Raum aufgestellt und treten dabei zueinander in Beziehung. Dadurch wird es möglich, verdeckte Zusammenhänge, Abhängigkeiten, wechselseitige Beeinflussungen zu erkennen und zu bereinigen. Familienaufstellungen sind eine Form der Systemaufstellung. In einer Familienaufstellung treten Personen an die Stelle von Familienmitgliedern des Klienten (aus seiner Herkunfts- oder gegenwärtigen Familie), die der Klient nach seinen, oft unbewussten, Einschätzungen aufstellt.

Focusing

Focusing ist eine von dem amerikanischen Psychotherapeuten Eugene T. Gendlin entwickelte Selbsthilfemethode zur Lösung persönlicher Probleme. Ausgegangen wird von der Beobachtung, dass im Rahmen einer Therapie die eigentliche Arbeit nicht der Therapeut leistet, sondern der Klient selber: Er ist sein eigener Therapeut, und dies um so wirkungsvoller, je besser er lernt, im Verlauf der Suche nach einer Problemlösung auf seine eigenen (körperlichen, emotionalen) Reaktionen zu achten – sie zu fokussieren. Focusing ist eine einübbare Form der Selbsttherapie, die durch einen Focusing-Begleiter unterstützt werden kann. Focusing ist ein erfahrungsgeleiteter („expieriencing“), wissenschaftlich begründeter Prozess, der viele der körper(wahrnehmungs) orientierten, achtsamkeitsbasierten Methoden inspirierte. Es fußt auf Schaffung eines (inneren) Freiraumes, Körperganzwahrnehmung (felt sense), Verweilen auch bei schwierigeren Empfindungen, evtl. Dazunehmen eines „guten Ortes“, was in Verbindung mit immer präziser wahrnehmbareren Verfühl-, Versprach-, Verbildlichungen die Beziehung zu Beschwerden, Problemen, Anliegen, Lebenssituationen auf eine neue, neuorganisierte Ebene heben kann (shift), was unmittelbaren körperlich wahrnehmbaren Ausdruck findet und kreativere, freiere Lösungen ermöglichen kann. Focusing ist eine geeignete Methode spiritual bypassing zu begegnen.

Gebetsgebärden

Gebet als Begegnung mit dem Göttlichen ist nicht auf verbales Beten beschränkt. Religionen kennen seit Urzeiten das Gebet mit dem Körper. Beim Körpergebet wird der ganze Körper mit seinen Ausdrucksmöglichkeiten (Gebetsgebärden) ins Gebet mit einbezogen, das Beten wird dadurch geerdet und konkret erfahrbar.

Gestalttherapie

Die Gestalttherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das zurückgeht auf Fritz und Laura Perls sowie Paul Goodman. Gearbeitet wird an der konkreten, aktuellen Situation, wobei sich der Therapeut als Begleiter versteht, der Rückmeldung gibt und bestimmte Techniken vorschlägt. Eine der bekanntesten ist der sogenannte „Leere Stuhl“, auf den der Klient bestimmte Persönlichkeitsanteile, Emotionen, Erinnerungen, andere Personen u.s.w. projizieren und damit in Kontakt treten kann. Ziel der Gestalttherapie ist es, automatisierte Verhaltensmuster ins Bewusstsein zu heben und Entscheidungen zu ermöglichen.

Gregorianik

Gregorianik ist traditioneller liturgischer Kirchengesang in lateinischer Sprache, der im weitesten Sinn auf Papst Gregor den Großen (6. Jh.) zurückgeht. Der Gesang, der bestimmten ritualisierten Melodiemustern folgt, ist in seiner ursprünglichen Form einstimmig und unbegleitet. Er besitzt starke meditative Wirkung und ist heute vor allem noch als klösterlicher Gesang anzutreffen.

Haiku

Diese traditionelle japanische Gedichtform gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt und besteht regelhaft aus drei Wortgruppen (oder Zeilen) mit 5 – 7 – 5 Lauteinheiten (oder Silben). Ein Haiku ist immer gegenständlich und spiegelt einen ganz präsenten Moment, so dass es erst im jeweiligen Lesen und Nacherleben, also Vergegenwärtigen, ganz wird. Hierin liegt eine große Nähe zum Zen, das seinen Fokus ganz auf das Gegenwärtigsein richtet.

Handauflegen

Das Handauflegen gilt als eine der ältesten therapeutischen Methoden. Im Unterschied zur Massage werden hier die Hände nicht bewegt, es wirken keine physischen Kräfte. Handauflegen ist ein Tun in höchster Achtsamkeit. Es wärmt, vermittelt menschliche Nähe und kann heilende Energien freisetzen.

Heldenreise

Die Heldenreise ist ein Paradigma für den Entwicklungsweg des Individuums. Nach dem amerikanischen Mythenforscher Joseph Campbell folgen die großen Menschheitsmythen bestimmten, immer wiederkehrenden Mustern, der „Held“ des Mythos gerät immer wieder in typische Situationen: Er bricht auf, er muss Schwellen überschreiten, Kämpfe ausfechten, Schätze finden u.s.w. – und kehrt am Ende verändert zurück. Die Heldenreise gilt deshalb als ein archetypisches Bild des psychospirituellen Erfahrungsweges.

Holistische Medizin

In holistischer Betrachtungsweise ist ein übergeordnetes Ganzes in jedem untergeordneten Teil vollständig präsent und erkennbar. So betrachtet die Holistische Medizin den Menschen als einen Teil des Kosmos, als auf seine Umgebung hin offenes System, immer im wechselseitigen Austausch mit seiner Umgebung, und sie sucht nach therapeutischen Lösungen im Ausgleich mit der Natur.

Holotropes Atmen

Holotropes Atmen (von griechisch holos „ganz“ und trepein „sich richten auf“, also etwa: „zur Ganzheit gewandt“) ist eine von Stanislav Grof entwickelte therapeutisch-spirituelle Methode. Durch tranceinduzierende Atemtechnik und Musik in Verbindung mit Körperarbeit wird ein Zustand der Offenheit erreicht, in dem Persönlichkeitsanteile, Erinnerungen, auch transzendente Erfahrungen Gestalt gewinnen, die dem Alltagsbewusstsein nicht zugänglich sind. Sie werden dadurch manifest und in die Persönlichkeit integrierbar.

Hui Chung Gong (Hormon Qigong)

Hui Chun Gong ist eine Variante des Qi Gong und bedeutet „Übung zur Rückkehr des Frühlings“, wobei mit dem Frühling das Jugendalter gemeint ist. 16 einfach zu erlernende Übungen stärken Körper, Geist und Vitalität und verhelfen zu jugendlicher Frische.

Hypnose

Hypnose (von griechisch hypnos „Schlaf“) bezeichnet einen tiefentspannten Trancezustand mit eingeschränkter Aufmerksamkeit. In diesem Zustand, der durch einen Hypnotiseur „induziert“, d. h. eingeleitet wird, können verbale Anweisungen oder Suggestionen direkt auf das Unbewusste des Hypnotisierten wirken und dadurch therapeutische Effekte erzielen.

I Ging

Das I Ging (chinesisch; wörtlich „Buch der Wandlungen“), der älteste der klassischen chinesischen Texte, ist eine Sammlung von Strichzeichnungen und zugeordneten Sprüchen, die ursprünglich aus der Orakelpraxis stammen. Im Laufe der Jahrhunderte schlossen sich andere Deutungsmöglichkeiten an, die das I Ging unter philosophischen, kosmologischen oder mystischen Gesichtspunkten interpretieren.

Ikebana

Ikebana (japanisch; wörtlich „lebende Blumen“) ist die japanische Kunst des Blumenarrangierens. Die meditative Form des Ikebana heißt Kadō („Weg der Blumen“). Im Ikebana verbinden sich natürliche und menschliche Ordnung miteinander, so dass im Blumen-Arrangement die kosmischen Ordnung Gestalt gewinnt; zugleich bringt der oder die Gestaltende beim Arrangieren die eigene Persönlichkeit ein. Ziel ist Harmonie in Aufbau, Rhythmik und Farbe.

Initiatische Schwertarbeit

Der Schwertweg ist eine meditativ-therapeutische Methode zur Einsicht in die eigenen Beweggründe. Der bewusste Umgang mit dem Schwert schärft das Verständnis für die innere Stimme und stärkt den Mut zur Konsequenz im Handeln. Das Schwert steht dabei für das geistige Prinzip der scharfen Unterscheidung von Wesentlichem und Unwesentlichem. Ziele sind Klarheit, Entschiedenheit, Bewusstheit und Präsenz.

Integrale Klangmassage

Klangmassage ist Massage durch Klangschwingungen: Klangschalen, Gongs und Zimbeln werden auf dem oder in der Nähe des Körpers angeschlagen. Die Integrale Klangmassage vereint dabei östliche und westliche Heilmethoden und will die innere Schwingungsfähigkeit des Menschen harmonisieren. Sie beruht auf der Überzeugung, dass der innere Klang eines jeden Menschen im Letzten eins ist mit dem Klang des ganzen Kosmos.

Integrale Spiritualität

Wie alles Leben unterliegt auch Spiritualität der Evolution. Das menschliche Bewusstsein hat sich im Laufe der Jahrzehntausende von einem archaischen über eine magisches, ein mythisches bis zum rationalen Stadium entwickelt. Der Integralen Spiritualität zufolge wird das kommende Entwicklungsstadium ein transpersonales sein, das über die Person hinausgeht, und eine integrale, d. h. sich des letzten Zusammenhanges von Kosmos und Individuum bewusste Spiritualität wird zu diesem transpersonalen Bewusstsein gehören. Besonders der amerikanische Philosoph und Psychologe Ken Wilber hat sich um den Begriff der „Integralen Spiritualität“ verdient gemacht.

Integrative Spiritualität

Integrative Spiritualität bezeichnet eine Form der Geistlichen Theologie (theologia spiritualis), die in der Tradition der katholischen Kirche steht. Der Begriff spezifiziert die christliche Spiritualität, sowohl der Theorie als auch Praxis nach. Ihre Eigenart liegt darin, dass sie die Fülle der Überlieferung des Christentums, eine konfessionelle Identität und die Offenheit für andere Traditionen miteinander verbindet. Dabei sind synkretistische Anleihen bei anderen Religionen nicht beabsichtigt. Sie handelt insbesondere vom Glaubensbewusstsein für die Wesensmomente des geistlichen Lebens und wird der christlichen Mystik zugeordnet.

Jüdische Mystik

Unter jüdischer Mystik versteht man die spirituelle Tradition des Judentums, die auch Kabbala genannt wird. Sie hat ihre Wurzeln in der jüdischen Bibel und beruht auf jahrhundertelangen mündlichen Überlieferung. Man unterscheidet in der Kabbala verschiedene Schulen, die zwischen eher magischen („Geheimlehre“) und eher praktisch-meditativen Ansätzen oszillieren. Wie in jeder Mystik geht es auch in der Kabbala um die unmittelbare Anschauung oder Erfahrung des Göttlichen.

Kado (Blumenweg)

siehe Ikebana

Kare-san-sui (Zengarten)

Kare-san-sui (japanisch, „trockene Landschaft“) ist ein japanischer Steingarten, eine Sonderform des japanischen Gartens. Diese auch „Zengarten“ genannte Gartenform besteht nur aus Kies, Steinen und Felsbrocken, außer Moos werden keine Pflanzen verwendet, Wasser wird durch wellenförmige Strukturen in Kies- oder Sandflächen angedeutet.

Koan

Ein Koan ist eine Art Meditationsaufgabe. In der Regel handelt es sich dabei um eine paradoxe Kurzgeschichte. Ein Koan animiert den Geist zunächst einmal zum Denken, bis der Übende einsehen muss, dass ein Koan nicht mit dem Intellekt gelöst werden kann. Im Japanischen Zen Buddhismus spielen Koans eine besondere Rolle. Der Übende bekommt einen Koan und soll dann solange intensiv darüber nachdenken bis er über den Intellekt hinaus wächst und in Satori, ein Erleuchtungserlebnis kommt. Es gibt z. B. die Frage: Wie klingt das Klatschen von einer einzelnen Hand? Zwei Hände klatschen und geben einen Klang. Wie ist der Klang einer Hand?

Kontemplation

„Kontemplation“ ist die Bezeichnung für den mystischen Weg der christlichen Tradition, der in die unmittelbare Erfahrung des Seinsgrundes führt, den Meister Eckhart das „Wesen jenseits aller Formen“ nennt. Wie in jeder mystischen Tradition geht es um eine tiefe Seinserfahrung. Zentrales Element ist dabei das Sitzen in Stille, hinzu kommen begleitende Einzelgespräche, Körpergebet und rezitativer Gesang.

Kontemplation am Samstag

Mit Kontemplation und Zen am Samstag bieten die Kontemplations- und Zen-Lehrer*innen des Benediktushofes die Möglichkeit an, gemeinsam Meditation in Stille zu praktizieren und in den Alltag zu integrieren. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Austausch im Troand. Die Meditation am Samstag ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.

Körpergebet

„Der Seele Freude ist es, im Leibe wirksam zu sein.“ (Hildegard von Bingen) Der Weg in die Ur-Erfahrung des Seins führt über den Körper, der ein wirksamer Begleiter in die Wirklichkeit jenseits aller Worte, Begriffe und Bilder sein kann. Das Körpergebet bedient sich dieser Wirksamkeit: Präsenz im Atmen, Sitzen, Gehen, Tanzen, in Lauten und Körperhaltungen führen in die mystische Erfahrung des alltäglichen Lebens.

Kundalini-Yoga

Kundalini-Yoga ist eine Kombination aus körperlichen sowie mentalen Übungen und Haltungen, die dem Erwecken der Kundalini-Kraft dienen, die als zugleich spirituelle wie physische Lebensenergie verstanden wird und am Fuß der Wirbelsäule schlummert, eingerollt wie eine Schlange. Ziel des Kundalini-Yoga ist das Aufsteigen der Kundalini durch die Chakren bis ins oberste Chakra, in dem sich individuelles und kosmisches Bewusstsein verbinden.

Kurzsesshin

Ein Kurzsesshin gibt die Möglichkeit, sich für ein ganzes Wochenende aus dem Getriebe des Alltags in die Stille zurückzuziehen und Zazen zu üben. Der Kursleiter hält täglich ein Teisho (Vortrag) und bietet die Gelegenheit zum Dokusan (Einzelgespräch). Ein Einführungskurs in Zen ist zuvor erforderlich.

Kyudo (japanisches Bogenschießen)

Kyūdō (japanisch, „Weg des Bogens“) ist eine seit dem 16. Jahrhundert geübte Kunst des japanischen Bogenschießens, die sich formal durch ihren langsamen Bewegungsablauf auszeichnet. Beim Abschuss des Pfeils wird vom Schützen idealerweise „Mushin“ erreicht, d. h. „Nicht-Geist“: absichtslose, reine Präsenz. Das macht den „Weg des Bogens“ zu einer Zen-Kunst.

Laozi/Laotse

Laozi (auch Laotse oder Lao-Tzu, chinesisch wörtlich „Alter Meister“) ist ein legendärer chinesischer Philosoph auf dem 6. Jahrhundert v. Chr., über den außer Anekdoten und Legenden fast nichts bekannt ist. Er gilt als Begründer des Daoismus bzw. Taoismus und hat der Legende nach das Dàodéjīng (auch Tao Te King oder Tao Te Ching) verfasst, das Hauptwerk des Daoismus, das aber vermutlich erst im 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist.

Mahayana

Mahayana (sanskrit, „Großes Fahrzeug“ oder „Großer Weg“) ist neben dem Hinayana („Kleines Fahrzeug“ oder „Kleiner Weg“) eine der Hauptrichtungen des Buddhismus. Motivation für das Beschreiten des spirituellen Weges ist in beiden Fällen die Erkenntnis des Leidens und der Wunsch nach Erlösung. Dieser Wunsch bezieht sich im Hinayana auf die eigene Person; im Mahayana jedoch auf alle Wesen, wobei das eigene Wohl dem anderer Menschen untergeordnet wird.

MBCL

MBCL (Mindfulness-Based Compassionate Living-Trainings) ist eine achtsamkeitszentrierte Methode, die die Entwicklung und die Erfahrung von Mitgefühl und damit die psychische und physische Gesundheit fördert. Es unterstützt darin, eine freundliche und mitfühlende Haltung sich selbst und anderen gegenüber zu entwickeln. Wie im MBSR werden Übungen praktiziert, die speziell dazu beitragen, Selbst Mitgefühl und Mitgefühl mit anderen zu fördern. MBCL-Übungen helfen dem einzelnen, Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz und Verbundenheit mit sich selbst und anderen zu erfahren.

MBSR (Mindful Based Stress Reduction)

Die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) ist eine von Jon Kabat-Zinn entwickelte Methode zur Stressbewältigung durch gezielte Lenkung von Aufmerksamkeit (z. B. auf Körperwahrnehmungen) und durch die Entwicklung von Achtsamkeit. Die Methode ist hilfreich bei psychischen Belastungen oder psychosomatischen Störungen, wie etwa Burn-out, Depressionen, Ängsten; sie wird auch im klinischen Bereich eingesetzt, ihre Wirkungen sind gut dokumentiert.

Meditation

Meditation ist eine jahrhundertealte, in westlichen wie östlichen Kulturen und Religionen verbreitete Methode zur Vereinheitlichung des Bewusstseins. Das vereinheitlichte Bewusstsein ist wach, präsent, zeitlos und überpersönlich. Der lateinische Begriff meditatio bedeutet „Nachdenken, Sinnen“ und meint die innere Versenkung in die Betrachtung eines Gegenstandes. Meditation ist deshalb zunächst die stille Betrachtung eines Wortes, Bildes, einer Geschichte. Davon unterschieden ist die gegenstandslose Meditation, in der die Vereinheitlichung des Bewusstseins auf umgekehrtem Weg erreicht wird: durch das Leerwerden von Gegenständen der Betrachtung. Mit der Meditation verbunden sind meist bestimmte Körperhaltungen (z.B. Lotus-Sitz) oder Bewegungen (z. B. Yoga). Da Meditation aber eine Haltung des Bewusstseins ist, kann sie überall und jederzeit geübt werden.

Meditation der liebenden Güte

Metta (pali „Freundlichkeit, liebende Güte“) ist eines der 40 vom historischen Buddha Siddharta Gautama gelehrten Meditationsziele. In der „Meditation der liebenden Güte“ (Metta-Meditation) wird eine wohlwollende Haltung gegenüber der Umwelt eingeübt, ausgehend von der eigenen Person, über nahe-, fern- und in Gegnerschaft stehende Menschen bis hin zu allen fühlenden Wesen. Dies geschieht durch Visualisierung und mantrische Affirmationen (etwa: „Mögen alle Wesen glücklich sein“).

Mystik

Inhalt von Mystik (von gr. mystikos „geheim“, „geheimnisvoll“) ist die Erfahrbarkeit und Erfahrung des transpersonalen Urgrundes, des Göttlichen, der Wesensnatur. Mystik beschreibt, erkundet und vermittelt die Möglichkeit dieser Erfahrung und gehört so zum innersten Kern aller Religionen. Mystik ist daher analog zu Spiritualität.

Naikan

Naikan (jap.) bedeutet übersetzt „Innenschau“ und ist eine Methode zur Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit. In der Innenschau werden wichtige Menschen aus der eigenen Biografie und ihre Wechselbeziehungen zum Übenden in Stille betrachtet. Dadurch können alte Muster und Blockaden aufgelöst werden, und der Blick auf das eigenen Leben verändert sich.

Organisationsaufstellung

Die Methode der Organisationsaufstellung beruht auf der Annahme, dass Personen innerhalb einer Gruppe (Familie, Firma usw.) unterschiedliche, rangtypische Positionen innehaben. Die Methode bezieht ihre Wirksamkeit aus der konkreten Veranschaulichung dieser Positionen: Repräsentanten der in Frage stehenden Personen werden buchstäblich im Raum aufgestellt. Dabei werden entscheidende, oft verdeckte und kritische Konstellationen manifest und erkennbar, Abhängigkeiten, Beeinflussungen usw. werden erfahrbar.

Qigong (Qi Gong)

Der chin. Begriff „Qigong“ (Qi „Lebensenergie“, gong „Übung“; auch Chigong) bezeichnet eine Vielzahl uralter chinesischer Übungsmethoden zur Kultivierung von Körper und Geist; der Begriff Qigong selbst ist seit einem halben Jahrhundert in Gebrauch. Zur Praxis des Qigong gehören Atem-, Körper-, Bewegungs-, Konzentrations- und Meditationsübungen, die der Harmonisierung und Regulierung des Qi-Flusses im Körper dienen.

Qigong Yangsheng

Qigong Yangshen (15 Ausdrucksformen) ist eine Form des Qigong. Der Zusatz „Yangsheng“ bedeutet „Pflege des Lebens“. Zu den Übungen des Qigong treten Ethik, Ernährung, Kleidung sowie das breite Spektrum der Kunst. Enge Verbindungen bestehen zu Philosophie, Dichtung, Musik, Kalligraphie und Malerei. Die Übungen des Qigong stehen damit in dem weiten Rahmen körperlich-geistig-seelischer Bildung.

Raku (Töpfern)

Raku ist eine der Zen-Künste. Töpfern ist ein gestalterischer Grundvollzug, in ihm wirken die vier Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer zusammen. Durch die Hände des Übenden wird der Ton in aller Stille zur Gestalt, zur absichtslosen Form. Wie stets im Zen geht es um Einfachheit und Achtsamkeit, um die Begegnung mit der Wirklichkeit: Glasur, Holz, Brand und Rauch. Die Arbeit am Ton wechselt sich ab mit dem Sitzen in Stille.

Rohatsu-Sesshin

Rohatsu ist der 8. Tag des 12. Monats, der Tag, an dem im Jahr 525 v. Chr. der Legende nach der Buddha unter dem Bodhi-Baum die Erleuchtung erfuhr. Traditionell finden Rohatsu-Sesshins in der Woche vor diesem Erleuchtungstag statt. Ein Rohatsu-Sesshin dauert in der Regel sieben Tage und ist herausfordernder als andere Sesshins, es ist deshalb auch in erster Linie für fortgeschrittene Übende geeignet.

Sangha

Sangha (sanskrit, „Menge“, „Schar“) bezeichnet die Gemeinschaft der Zen-Übenden. Das Üben von Zazen zusammen mit vertrauten Menschen und im Wissen um gemeinschaftliche Verbundenheit unterstützt und vertieft die Erfahrung und erleichtert das Aufrechterhalten der Praxis im Alltag.

Sesshin

Sesshin (jap.) heißt wörtlich: „das Sammeln des Herzgeistes“. Ein Sesshin ist eine intensive Übungszeit von in der Regel mehreren Tagen, in der man von Beginn bis zum Ende und an allen Sitzzeiten teilnimmt. Der Kursleiter hält täglich ein Teisho (Vortrag) und bietet die Gelegenheit zum Dokusan (Einzelgespräch). Ein Einführungskurs in Zen ist zuvor erforderlich.

Shakuhachi

Die Shakuhachi ist eine japanische Längsflöte aus Bambus. Sie wurde im 8. Jahrhundert aus China eingeführt und entwickelte sich im 17. Jahrhundert im Zen-Kontext zu einem Meditationsinstrument. Ihr weicher Klang gilt als typisch für die traditionelle Musik Japans.

Shaolin Cosmos Chi Kung

„Shaolin Chi Kung“ bezeichnet 1.500 Jahre alte Körperübungen aus dem berühmten Shaolin-Kloster, die der Legende nach von Bodhidharma, dem ersten Zen-Patriarchen, gelehrt wurden; sie dienen der körperlich-geistigen Kräftigung und Erfrischung. Das darauf basierende „Shaolin Cosmos Chi Kung“ ist direkt und effektiv und einfach zu erlernen, das es mit wenigen einfachen Bewegungen auskommt. Zum Übungskanon gehören klassische Shaolin-Übungen sowie Atem- und Energie-Übungen.

Spiel der Fünf Tiere

„Das Spiel der fünf Tiere“ (chin. Wu Qin Xi; auch „die Kunst der fünf Tiere“), ist ein altes gymnastisches Bewegungssystem, das zurückgeht auf den Arzt Hua Tuo aus dem 2. Jh. Es zählt zu den alten Formen des Qigong und orientiert sich an Nachahmungen von Tieren, die archetypische menschliche Kräfte darstellen: Tiger, Affe, Hirsch, Bär und Kranich. Ziel der Übung ist es, sich mit dem jeweiligen Tier und seiner Kraft zu verbinden und sie zum Ausdruck zu bringen. Zusätzlich sind die Tiere Körperfunktionen zugeordnet (Lunge, Magen, Leber, Niere, Herz), die durch die Übung unterstützt werden.

Spiritualität

Spiritualität (von lat. spiritus „Geist, Hauch“) bedeutet im weitesten Sinne „Geistigkeit“, demnach eine religiöse Grundhaltung, die ein Gegengewicht zum vordergründig Materiellen bildet. Sie beruht auf der grundmenschlichen Erfahrung von etwas Heiligem, Nicht-Dinglichem, Transzendentem (Gott, Urgrund, Wesensnatur etc.) und sucht diese Erfahrung zu kultivieren. Ihr Ziel ist, das alltägliche Leben von dieser Erfahrung durchdringen und formen zu lassen, wach, achtsam und bewusst.

Stress Balance

Stress kennt wie alle Anstrengung positive und negative Formen zwischen Leistung und Belastung. Zu viel Belastung und der falsche Umgang damit schädigen jedoch Körper und Psyche. In der „Stressbalance“ geht es darum, das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Aktivität und Ruhe, herzustellen und die innere Mitte wieder zu finden.

Sufi-Mystik

Sufismus (arab.) bezeichnet die mystische Strömung im Islam. Anhänger des Sufismus heißen Sufi, auch Derwische. Ziel der Sufi-Mystik (wie jeder Mystik) ist die Überwindung der Ego-Verhaftung und die konkrete Erfahrung – nicht intellektuelle Erfassung – des Göttlichen im Diesseits; dies geschieht durch Meditation, Askese und körperliche Übungen. Die Beziehung zwischen Gott und dem Sufi wird dabei als eine Liebesbeziehung beschrieben und erfahren.

Sumi-e (Tuschemalerei)

Sumi-e (jap., „Tusche-Bild“), die Kunst der Tuschmalerei, ist eine der Zen-Künste. Sie erfordert große Achtsamkeit und Fertigkeit, denn jeder Pinselstrich auf Seide oder Papier ist unwiderruflich. Die Reduktion auf Schwarz-Weiß-Grau-Kontraste löst das Motiv aus der Umgebung und macht seine innere Struktur, seinen Charakter spürbar. Je sparsamer die Mittel der Darstellung, desto intensiver der Ausdruck der Motivlinie.

Sunmudo

„Sun-mu-do“ (jap.) ist wörtlich der „Zen-Kampfkunst-Weg“ und geht zurück auf eine jahrhundertealte wehrhafte Mönchstradition, die noch heute im Golgulsa-Tempel in Südkorea praktiziert wird. Im Sunmudo werden Meditation, Yoga, Taiji und Qigong mit traditionellen Kampfkünsten kombiniert. Ziel ist die Harmonisierung von Körper und Geist und das Erfahren der eigenen Wesensnatur.

Tai Chi (Taiji)

Taiji (chin. auch Tai-Chi, abgekürzt aus Taijiquan) ist ursprünglich eine innere Kampfkunst. Heute ist der Aspekt des Kampfes zurückgetreten, und Taiji hat sich zu einer Bewegungslehre entwickelt, die weltweit von vielen Millionen Menschen praktiziert wird. Taiji besteht aus einzelnen Bewegungsabläufen, „Formen“ genannt, deren heilsame Übung der Harmonisierung der Lebensenergie, der körperlichen Beweglichkeit, der Persönlichkeitsentfaltung und der Meditation dienen.

Taiji Chan

Taiji Chan ist wörtlich die Kombination aus Taiji und Zen (chin. „Chan“ entspricht jap. „Zen“). Im Taiji Chan werden beide behutsam, langsam und auf achtsame Weise miteinander verbunden.

TaKeTiNa

TaKeTiNa, von dem österreichischen Musiker Reinhard Flatischler entwickelt, ist ein musikalischer Gruppenprozess, mit dem die Teilnehmer ihr Rhythmusgefühl stärken können. Die Wirkung beruht auf der Beobachtung, dass alles in der Natur rhythmischen Prozessen unterliegt, und so auch Geist und Körper des Menschen (Atmung, Herzschlag, Stimmung etc.). In der TaKeTiNa-Rhythmusarbeit geht es darum, sich mit den natürlichen Rhythmen neu zu verbinden und dabei den eigenen Rhythmus zu finden.

Tao

Das chinesische Wort „Tao“ (oder korrekter „Dào“) bedeutet wörtlich „Weg“, „Straße“, „Pfad“; dann auch „Methode“, „Übung“, „rechter Weg“ – mit weiterer Bedeutungstendenz ins Spirituelle. Im Rahmen des Dàodéjīng (Tao te king) meint der Begriff so viel wie „Wahrheit“, „erste Wirklichkeit“, „Wesensnatur“. Die Bedeutung von „Tao“ ist jedoch weit weniger abstrakt, als die deutsche Übersetzung vermuten lässt. Gemeint ist eher, der eigenen Natürlichkeit absichtslos, mühelos und gleichsam intuitiv zu folgen und sich entsprechend zu verhalten.

Teezeremonie

Die japanische Teezeremonie oder der „Teeweg“ (Chado) ist ein alter Zen-Weg, also eine meditative Übung des konkreten Im-Augenblick-Seins. In ritualisierten Abläufen werden scheinbar alltägliche Handlungen wie die Bereitung und der Genuss von Tee mit großer Achtsamkeit ausgeführt, wobei Körper, Geist und Atmung zu einer Einheit werden und Gast und Gastgeber sich in Harmonie miteinander verbinden. Die Teezeremonie vermittelt tiefe Stille und Frieden mitten in der Alltäglichkeit.

Teisho

In einem Teisho (jap. „Vortrag der Darlegung“) demonstriert der Zen-Lehrer vor der Versammlung der Übenden sein Verständnis der Übung und seine Erfahrung der Wirklichkeit. Der Vortrag bleibt nicht theoretisch, sondern vermittelt konkret Erfahrenes, regt dabei im Schüler eigene Erfahrung an und ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Zen-Praxis.

Tonglen

Tonglen (tibetisch, „aussenden – aufnehmen“) ist eine Form der Meditation im tibetischen Buddhismus, die vor allem das Mitgefühl zum Gegenstand hat. Der Übende stellt sich vor, das Leid anderer Menschen aufzunehmen, im Herzen zu verwandeln und Liebe und Mitgefühl auszusenden. Durch die Verbindung und Identifikation mit dem Leid aller Mitwesen ist Tonglen ein Weg der Egolosigkeit und des Erwachens.

Transpersonale Prozessarbeit

Transpersonale Prozessarbeit hat sich auf der Grundlage der Transpersonalen Psychologie entwickelt und begleitet psychologische und spirituelle Prozesse. Der Zusatz „transpersonal“ verweist darauf, dass der Mensch mehr ist als seine körperlich-materielle Verfasstheit; er ist offen für die Erfahrung des Urgrundes, des Göttlichen. Transpersonale Prozessarbeit stellt das konkrete Sein an den Anfang und erweitert schrittweise die Bewusstheit zum Wahrnehmen jenseits von Wertung und zum achtsamen Sich-Verbinden mit der transpersonalen Ebene.

Üben/Übung

Das Wort „üben“ bedeutet ursprünglich „bebauen, pflegen“ und meint im Zusammenhang spiritueller „Übungs“-Wege nicht den Erwerb bestimmter Fertigkeiten, sondern das wiederholte Sich-in-Bewegung-Setzen, das „Pflegen“ einer Gewohnheit, die dem Übenden immer wieder neue Sichtweisen, neue Erkenntnisse und mehr Bewusstheit schenkt. So verstanden, hat die Übung kein Ziel und kein Ende, sondern ist selbst das Leben.

Unity in Duality

Unity in Duality (UD) ist ein von Tarab Tulku Rinpoche auf der Grundlage buddhistischer Lehren entwickelter Übungsweg. Er beruht auf der Einsicht in die wechselseitig abhängige Natur alles Existierenden: Wechselwirkungen zwischen Gegensatzpaaren (Duality) prägen die Erfahrung der Wirklichkeit (z. B. Subjekt–Objekt). Doch in dieser Gegensätzlichkeit bildet die Wirklichkeit eine Einheit (Unity). Ziel von UD ist Harmonisierung: in Beziehung, Kommunikation, Erziehung und geistig-seelischer Gesundheit; die Anwendungsgebiete sind vielfältig: persönlich, pädagogisch, therapeutisch.

Vajrayana

Vajrayana (sanskrit, „Diamantfahrzeug“) ist eine Strömung des Mahayana-Buddhismus („Großes Fahrzeug“). Ziel ist in beiden das Verwirklichen der Wesensnatur (Buddhaschaft), wobei im Vajrayana größeres Gewicht auf die Einsicht gelegt wird, dass alle Wirklichkeit – auch die der eigenen Person – von Grund auf irrig, weil substanzhaft, wahrgenommen wird; diese Einsicht, recht vollzogen, beendet bereits den Kreislauf von Geburt und Tod (Samsara).

Vipassana

Vipassana (pali) bedeutet „rechte Einsicht“ oder „Beobachten“ und gehört zu den ältesten Meditationsmethoden. Es geht um Einsicht in die Wirklichkeit des Seins, seine Substanzlosigkeit, Vergänglichkeit, Egolosigkeit. Übungsmethoden sind die Atembeobachtung, das achtsame Gehen sowie die Metta-Meditation, die Meditation der liebevollen Güte und Freundlichkeit. Ziel ist, durch wachsende Achtsamkeit mit dem Sein in Kontakt zu kommen und den Kreislauf biografischer Muster zu verlassen.

Weg des Herzens (Derwisch)

Der Sufi-Weg des Herzens vereint Meditation, Rezitation, Gesänge, Musik und Tanz in der Tradition der Derwische. Eine zentrale Rolle spielen der traditionelle Drehtanz und Musikinstrumente aus der Sufi-Tradition, die in die tiefe des Herzens führen. Dabei werden Körper, Geist und Seele gleichermaßen angesprochen. Ziel ist ein heilsames Leben in der Welt und das Erwachen zum wahren Wesen in der Gegenwart des Göttlichen.

West-Östliche Weisheit

Die West-östliche Weisheit geht von der jahrhundertealten Beobachtung aus, dass es eine spirituelle Tradition gibt (eine sophia perennis, „ewige Weisheit“), die kultur- und zeitübergreifend alle Religionen in ihrem Kern miteinander verbindet: Mystik bleibt sich dem Wesen nach immer gleich, seien es westliche oder östliche Traditionen. Die West-östliche Weisheit integriert die verschiedensten Traditionen, überreligiös und transkonfessionell. Ihr Anliegen ist es, Menschen auf den Wegen einer modernen Spiritualität in die befreiende Erfahrung des Seinsgrundes zu führen.

Yoga

Yoga (sanskrit, „Joch“, „Zusammenfügung“) ist eine indische Lehre, die körperliche und spirituelle Übungen umfasst, und lässt sich beschreiben als körperliche Meditation. Yoga gibt es in verschiedenen Formen mit je eigener Philosophie und Praxis, mehr auf den Körper oder den spirituellen Hintergrund bezogen, mit Übungen in verschiedenen Schweregraden. Ziel ist die große „Verbindung“ (s. Wortbedeutung Yoga!) von Körper und Geist, von Individuum und Kosmos, Einheitserfahrung, Erwachen, tiefe Lebendigkeit.

Yoga Samyama

Samyama bedeutet Sammlung oder Bündelung, gemeint ist die Bündelung des Bewusstseins. Yoga Samyama ist ein spiritueller Weg, der Körper, Atem, Geist und Handlungsanweisungen für den Alltag integriert. Bestandteile sind Körper- und Achtsamkeitsübungen, Chanting, Rezitation, Stille, Gehmeditation, Darshan.

Zazen

Zazen heißt wörtlich: Sitzen in Versunkenheit. Das Wesen von Zazen ist die Haltung der reinen, aufmerksamen, unmittelbaren Gegenwärtigkeit, frei von Bewertung. Zazen ist daher beschreibbar als die Reinform von Achtsamkeit.

Zazen-kai

Ein Zazen-kai ähnelt einem eintägigen Sesshin und gibt die Möglichkeit, sich einen Tag lang aus dem Getriebe des Alltags zurückzuziehen und in Stille Zazen zu üben. Der Kursleiter hält ein Teisho (Vortrag) und bietet die Gelegenheit zum Dokusan (Einzelgespräch). steht die Erklärung.

Zen

Zen ist ein spiritueller Erfahrungsweg, der seine Wurzeln im Buddhismus hat, jedoch keine Glaubensinhalte kennt und dadurch religionsunabhängig praktiziert werden kann. Es ist ein direkter Weg, der Entschlossenheit und Konsequenz erfordert. Die zentrale Übung besteht im Loslassen aller Gedanken und Vorstellungen beim aufrechten Sitzen in Stille (Zazen). Ziel ist es, die wahre Wesensnatur alles Existierenden zu erfahren, aus der die Gestaltungskraft für den Alltag strömt.

Zen am Samstag

Mit Zen und Kontemplation am Samstag bieten die Zen- und Kontemplationslehrer*innen des Benediktushofes die Möglichkeit an, gemeinsam Meditation in Stille zu praktizieren und in den Alltag zu integrieren. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Austausch im Troand. Die Meditation am Samstag ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten.

Zen-Ken-Sho (Zen-Schwert-Pinsel)

Zen-Ken-Sho verbindet Zazen (Sitzen in Stille), Aikiken (Übungen mit dem Holzschwert) und Hitsuzendo (Pinsel und Tusche) zu einem Erfahrungsweg, der Stille, Bewegung und Kreativität zusammenführt. Dabei unterstützt Zazen die innere Sammlung und Aikiken die Entschlossenheit. Das Schreiben mit Tusche ermöglicht die Begegnung mit der eigenen Lebensspur. Verbindendes Element ist Kokyu, die Atemkraft.

Zen-Künste

Zen-Künste sind solche, die aus der Haltung des Zen erwachsen und Kreativität mit Achtsamkeit in besonderer Weise verbinden. Wichtige Zen-Künste sind: „Chado“ (der Weg der Teezeremonie), „Ikebana“ (der Weg des Blumensteckens), „Shodo“ (der Weg der Kalligraphie), „Budo“ (der Weg der kriegerischen Fertigkeiten), „Kyudo“ (der Weg des Bogenschießens).

Zen-Übungstage

Zen-Übungstage ermöglichen intensives Praktizieren von Zazen. Der Kursleiter hält täglich ein Teisho (Vortrag) und bietet die Gelegenheit zum Dokusan (Einzelgespräch).

Zendo

Im Zendo (jap. „Halle der Versenkung“), einem mehr oder weniger großen Meditationsraum, wird in der Gemeinschaft einer Gruppe Zazen geübt.

Zenkurse

Das Herzstück der Zen-Übung ist Zazen, das Sitzen in Stille. Hierzu gibt es verschiedene Kursformate: Zen am Samstag (spontan und frei von Anmeldung oder Gebühren an bestimmten Samstagen 10–13 Uhr); Einführungskurse (theoretisches und praktisches Kennenlernen der Übung); Zen-Übungstage (täglich Sitzen, meditatives Gehen, Qigong und ein Vortrag); Zazen-Kai (eintägig); Kurzsesshin (Wochenende); Sesshin bzw. Retreat (mindestens vier Tage mit intensivem Zazen, d. h. Sitzperioden von bis zu 40 Minuten